Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten viele Orte deutscher Geschichte in Böhmen in Vergessenheit – einige wurden jedoch absichtlich zum Schweigen gebracht. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist der Friedhof in Zubrnice (deutsch: Saubernitz) im ehemaligen Sudetengebiet, der in den 1970er Jahren mit staatlicher Unterstützung systematisch zerstört wurde.
Geschichte ausradiert mit einer staatlichen Subvention
Der Friedhof von Zubrnice war über Generationen hinweg Begräbnisstätte der örtlichen deutschsprachigen Bevölkerung. Nach dem Krieg wurde die Gemeinde fast vollständig „gesäubert“, die ursprünglichen Bewohner wurden vertrieben. Was blieb, waren Gräber, Namen, Inschriften – Spuren einer Kultur.










Friedhof Saubernitz zerstört: Ein stiller Ort der Erinnerung ausgelöscht
Doch Anfang der 1970er Jahre bewilligte der sozialistische Staat eine Fördersumme von 140.000 Kronen. Der Zweck war klar: nicht der Erhalt, sondern die vollständige Beseitigung des Friedhofs. Der örtliche MNV (Místní národní výbor – Lokaler Nationalausschuss) organisierte die Zerstörung mit bürokratischer Präzision.












Grabsteine als Baumaterial
In einem besonders pietätlosen Schritt wurden die Grabsteine nach der Schleifung des Friedhofs den Einheimischen als günstiges Baumaterial angeboten. Einige von ihnen wurden in Hausfundamente, Mauern oder Stallbauten eingebaut. Die sterblichen Überreste wurden entweder umgebettet oder – in vielen Fällen – einfach entsorgt.








Verdrängte Erinnerung
Heute erinnert nichts mehr an die letzte Ruhestätte der deutschen Familien von Zubrnice. Das Gelände ist überwuchert, nicht markiert, und selbst viele Dorfbewohner schweigen über das Geschehen. Doch einige Nachkommen der damaligen Entscheidungsträger leben noch heute in der Region – ebenso wie die Erinnerung der Vertriebenen, die nie ganz erloschen ist.










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